Kuren und Baden in Georgien
Mit der Erschließung und – relativen – Befriedung des Kaukasusgebiets durch Russland Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das günstige, milde Klima des georgischen Südens vom russischen Adel entdeckt. Schon bald war z.B. Bordjomi eine beliebte Sommerresidenz der Reichen und Mächtigen aus Moskau, Kiew und Petersburg, die hier Linderung von allerlei Beschwerden suchten. Das lokal hervortretende Mineralwasser wurde schon bald gefasst und für Kurbäder und als Trinkwasser genutzt. Ab 1890 wurde hier das erste Mineralwasser in Flaschen abgefüllt und begleitete die Kurgäste auf ihrer Eisenbahnfahrt nach Hause. Heutzutage ist „Bordjomi“ eine der bekanntesten Mineralwassermarken in Russland. Kuren und Heilbehandlungen werden in Bordjomi und Umgebung noch immer auf sehr hohem Niveau angeboten, im Winter dient es zusätzlich als Skigebiet.
Die Schwarzmeerküste in Adscharien, dem kleinen autonomen Landstrich rund um dessen Hauptstadt Batumi, bietet einige gepflegte Kiesel-Badestrände samt dazugehöriger Kur-Infrastruktur aus Hotels, Vergnügungspark, Delphinarium, Puschkin-Museum und Sanatorien. Leider sind gerade die Unterkünfte fast immer noch auf Sowjet-Niveau, was einerseits zwar auch seinen Charme hat und vor allem preiswert ist, aber andererseits eben nicht mehr ganz taufrisch wirkt.
Alternativ gibt es über das ganze Land verstreut Thermal-Freibäder, die gerade im Winter ihren vollen Charme entfalten, wenn man in das warme Wasser einsteigt und die umliegende, klirrend kalte Landschaft durch eine Nebelwolken betrachten kann. Einige von diesen Bädern sind ausgewiesene Schwefel-Thermalbäder, deren hochmineralisierte Wässer besonders heilsam bei Hautkrankheiten sein sollen.