Wandern in Armenien
Am meisten bekommt man natürlich von Land und Leuten, Flora und Fauna beim Wandern in Armenien mit. Insbesondere die Wiesen beherbergen im Frühsommer eine unglaubliche Vielzahl an duftenden Orchideenblüten, Kräutern und allerlei Schmetterlingen. Die Wälder im Norden und Süden haben eine wunderschöne hellgrüne Färbung, die Almen blühen übervoll und die Bäche und Flüsschen sind voll von eiskaltem, kristallklarem Wasser. Am Wegesrand findet man häufig Quellen, deren Wasser bedenkenlos getrunken werden kann. Beim Wandern gilt: Nur wenn man sich die Zeit nimmt und leise genug ist, um einmal genauer hinzuschauen, sieht man die Wunder der Natur im Kleinen – und wirft letztendlich den zivilisatorischen Ballast komplett ab und entspannt.
Wandertouren plant man am besten individuell und lässt sich vom Taxi zum Startpunkt bringen und am Endpunkt wieder aufsammeln. Eine andere Option ist die Hilfe eines einheimischen Naturführers (bspw. vom Botanischen oder Geologischen Institut der Jerewaner Universität), die man für wenig Geld in Anspruch nehmen kann. Kontakte vermitteln entweder lokale Reiseveranstalter oder man fragt direkt an der Universität an.
Professionell geführte Touren, insbesondere in anspruchsvolleres Terrain oder Mehrtagestouren haben daneben natürlich auch ihre Berechtigung. Schließlich schätzt nicht jeder die Einsamkeit, besonders in potenziellen Gefahrensituationen. Aber keine Angst, die in Armenien heimischen Wölfe und Bären halten in der Regel Abstand von Wanderern, GPS existiert, dazu ist das Mobilfunknetz auch recht gut ausgebaut.
Mehrtägige Wanderungen lassen sich im Übrigen gut unter Zuhilfenahme von antiken oder auch in Betrieb befindlichen Kirchen, Klöstern oder natürlich auch Dörfern planen. Um Unterkunft braucht man sich auch bei geringen Sprachkenntnissen in Armenien keine allzu großen Gedanken zu machen – die Gastfreundschaft ist einfach großartig.